AT — 4600 Wels

Herzstück
Wettbewerb 1. Platz

Projekttyp: Wohnen, Gewerbe
Standort: 4600 Wels
Status: Wettbewerb 2020 1.Platz
Fertigstellung: in Planung
Auftraggeber: Privat
Materialien: Beton, Putzfassade mit Klinkerriemchen Applikationen
Nutzfläche: 15.870 m²
Gesamtfläche: 17.486 m²

Ende des Jahres 2020 hat die Jury unseren Wettbewerbsbeitrag „Herzstück“ als Siegerprojekt gekürt. Der Juryentscheidung vorangegangen war ein mehrstufiger Architekturwettbewerb, an dem 5 renommierte Büros teilgenommen haben.

Südlich der Europastraße befindet sich ein brach liegendes Feld, das als Wohnbaugebiet beplant werden soll. Die umliegende Nachbarschaftsstruktur ist hauptsächlich durch Einfamilienhäuser und kleinen Wohngebäuden geprägt. Im entfernteren Planungsgebiet befinden sich bereits mächtige 12-geschoßige Wohnblöcke, die die Bebauungsstruktur in eine dichterer Bebauungsstruktur einleiten.

Die grundsätzliche Planungsidee des Planungsgebietes beschäftigt sich damit, eine schallabsorbierende Bebauung Richtung Europastraße zu schaffen, die in zwei großzügige Grünhöfe unterschiedlichen Charakters übergehen soll. Die Bewohner werden einerseits zum ruhigen Verweilen eingeladen, andererseits durch großzügig angelegte Wege in die umliegende Nachbarschaftsstruktur weitergeleitet.

Beide Höfe werden durch das „Herzstück“, einem allgemeinen Aufenthaltsraum, der mit unterschiedlichen Nutzungen bespielt werden kann, im Erdgeschoß miteinander verbunden. Das Herzstück entwickelt sich im Außenraum zu einem urbanen Theater mit Sitzstufen. Die straßenseitig gelegene Bebauung weist eine Sockelzone mit überhöhter Raumlichte auf, die nicht nur die Funktion des Wohnens integriert, sondern auch die Möglichkeit von Gewerbeflächen abbildet. Die Sockelzone wird durch ein begrüntes Vordach umspannt, das den Bewohnern im 1.OG als erweiterter Freibereich dienen soll.

Die Höhenentwicklung der nördlichen Bauparzelle fällt Richtung Süden um nahezu 3 Meter ab. Die einzelnen Gebäude übernehmen das natürliche Gelände und staffeln sich in ihrer Geschossigkeit hangabwärts zu verdichteten Flachbauten ab. Durch rhythmisches Versetzen der einzelnen Gebäudeteile zueinander und durch die unterschiedliche Höhenentwicklung entsteht ein attraktives Spiel der einzelnen Volumina und eine verstärkte Adressbildung.

Die Tiefgaragen sind kompakt direkt unter den Gebäuden positioniert und bieten in den Innenhöfen genügend Platz für eine üppig wachsende Vegetation. Die Quartiersstraße die als Erschließung für den motorisierten Verkehr dient, wurde an den äußersten Rand gedrängt und ermöglicht eine komplett verkehrsfreie Wohnanlage.

Die Gebäudestrukturen werden durch eine differenzierte Fassadengestaltung, die in sich jedoch wieder homogen wirken, gegliedert. Lineare Fugenprofile unterstreichen die Horizontalität und applizierte Klinkerriemchen akzentuieren die helle Putzfassade.